Die Kohlmottenschildlaus hat sich zum einem wichtigen Schädling im Kohlanbau entwickelt und der Befall kann insbesondere durch Verschmutzung des Ernteguts zu hohen ökonomischen Verlusten führen. In diesem Projekt wurde eine alternative Bekämpfungsstrategie an der Modellpflanze Rosenkohl entwickelt.udAls Alternative zu bestehenden Methoden wurde ein präventiver und modularer Ansatz genutzt, der aus den Modulen nicht anfällige Sorten, Fangpflanzen und Blühstreifen bestand. Diese Bekämpfungsmodule wurden separat in Vorversuchen erprobt (Wahl- und no-choice-Versuche im Gewächshaus, Klimakammer und Freiland, um nicht-anfällige Rosenkohlsorten und attraktive Fangpflanzen zu selektieren) und dann in zwei Jahren in Freiland-Parzellenversuchen als kombinierte Bekämpfungsstrategie getestet. Als ausreichend geeignete Fangpflanze hat sich nur Markstammkohl (B. oleracea var. medullosa), als nicht anfällige Rosenkohlsorten können mit Einschränkungen 'Octia', 'Genius' und 'Esperal' empfohlen werden, wobei diese Resistenz allein nicht ausreicht, um einen Befall zu begrenzen. Diese Sorten wurden am wenigsten präferiert und hatten die geringsten Verschmutzungen, konnten aber bei der Antibiosis (Wirtseignung) nur teilweise überzeugen.udBei den Parzellenversuchen konnte im ersten Jahr keinerlei Wirkung erzielt werden (gleicher Befall in allen Varianten), während im zweiten Jahr eine (teilweise signifikante) Befallsreduktion von im Durchschnitt 30 bis 60 % erreicht werden konnte. Auch hatte diese Befallsreduktion eine signifikante Auswirkung auf die Verschmutzung, nicht aber auf den Ertrag.udAußerdem wurden grundlegende Arbeiten zur Biologie der Kohlmottenschildlaus in Bezug auf Wirtspflanzenfindung (Orientierung nach optischen und olfaktorischen Signalen) und bakterielle Endosymbionten durchgeführt. Es konnten neben dem weiße Fliegen spezifischen primären Endosymbionten Portiera aleyrodidarum nur zwei sekundäre Endosymbionten nachgewiesen werden, die häufig in Kombination auftraten: Wolbachia und Arsenophonus. Über die Funktion bzw. den Nutzen dieser Endosymbionten ist noch nichts bekannt.
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