"Das Bild der Frau im landlichen Raum" war das Thema einer Podiumsdiskussion, die von Forum Land in Gutenstein veranstaltet und von Ernst Wolfram Marboe, Intendant der Raimund Festspiele, moderiert wurde. Landtagsprasident Hans Penz verwies in seinemStatement auf die erfreuliche Tatsache, dass im landlichen Raum die Kinderquote hoher ist als im stadtischen Bereich und zitierte in diesem Zusammenhang die arabische Weisheit: Weil Gott nicht überall sein konnte, hat er die Mutter geschaffen! Die bauerlichen Nebenerwerbsbetriebe werden von Frauen geführt, Direktvermarktung oder Urlaub am Bauernhof ware ohne die Arbeit der Frauen undenkbar. Als bedauerlich bezeichnete Penz, dass in Führungspositionen Frauen nicht in dem Ausmass vertreten sind wie esnotwendig und wünschenswert ware, allerdings ist mitunter auch eine mangelnde Solidaritat der Frauen festzustellen. ORF-Landesdirektor Norbert Gollinger lobte die fachliche, menschliche und soziale Kompetenz der Frauen wie er sie im Arbeitsalltag des ORF feststellen kann. Gerade im ORF betragt der Frauenanteil erfreuliche 50 Prozent, Tendenz weiterhin steigend. Die Unternehmerin Gexi Tostmann führt als Trachtenmodenerzeugerin einen wie sie sagt reinen "Weiberbetrieb" mit 100 Frauen, die am Attersee und in Wien tatig sind. Das Betriebsklima ist ausgezeichnet, die Frauen sind mit Fleiss und Umsicht tatig, sie werden ordentlich bezahlt. Tostmann wird auf alle Falle mit ihrer Produktion in osterreich bleiben, auch wenn jenseits der Grenzen billiger produziert werden kann. Den Frauen gibt die Unternehmerin den Rat, nicht die Manner nachzuahmen und stellt fest, dass Frauen zum "Airbag der Gesellschaft" geworden sind. Die Steinmetzmeisterin Judith Honig aus Wr. Neustadt vertrat die Ansicht, dass sie als Frau ihre Kompetenz unter Beweis stellen muss, wobei es ihr gelungen ist, sich in einem klassischen Mannerberuf als Steinmetzmeisterin zu behaupten. Leider herrscht am Land noch immer die Meinung vor, dass die Frau an den Herd und nicht in den Beruf gehort, bemangelte Honig. Waltraud Gruber, Bürgermeisterin der Gemeinde Hochwolkersdorf, gab aus eigener Erfahrung den Ratschlag weiter, dass Alt und Jung in der Grossfamilie in Harmonie zusammenleben sollen, dann ist es auch moglich, dass Frauen ihrer Ausbildung entsprechend arbeiten konnen, wenn Mutter oder Grossmutter helfend einspringen.
展开▼