Randnotiz: Zwei Euro pro Antrag

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Kurz vor Wahlen kommt es nicht nur darauf an, Geschenke zu beschlie?en, sondern diese auch pünktlich an die Urneng?nger zu verteilen. Ein Paradebeispiel zeigt sich jetzt in Bayern. Das Kabinett des erst seit Kurzem im Amt befindlichen Ministerpr?sidenten Markus S?der (CSU), der nur zu gerne wiedergew?hlt werden m?chte, hatte Mitte April die Einführung eines Landespflegegelds in H?he von 1?000 Euro pro Jahr verabschiedet. Antragsberechtigt sind Patienten ab dem 2. Pflegegrad mit dem ersten Wohnsitz in Bayern. Erstmals ausgezahlt werden soll das Geld ab September. Die Opposition wertet dies wegen der Auszahlungsankündigung noch vor der Landtagswahl am 14. Oktober als Wahlkampfgeschenk. Da die Zeit dr?ngt und Eile geboten ist, legt sich S?der für die Pflegebedürftigen (und seine Wiederwahl?) ganz besonders ins Zeug. Er will nun mit einer Geldpr?mie für Beamte die Auszahlung des Landespflegegelds bis September erm?glichen. ?Für die Erfassung und Bearbeitung eines Pflegegeldantrags (...) wird eine Nebenamtsvergütung in H?he von zwei Euro pro Fall gew?hrt“, hei?t es in einem Schreiben des Finanzministeriums an alle Beamten des Freistaats in den Gesch?ftsbereichen Finanzen, Gesundheit, Pflege, Familie, Arbeit und Soziales. Und damit niemand auf die Idee kommt, er k?nne (freiwillig) nur wenige Antr?ge für das Wei?bier am Abend bearbeiten, wird die Nebent?tigkeit in Paketen ?von jeweils 200, 400, 600, 800 oder 1?000 Antr?gen“ vergeben. Gut w?re, wenn die Hilfe schnell ankommt. Schlecht, wenn sich die W?hler davon in ihrem Stimmverhalten beeinflussen lie?en.