Nachwachsende Rohstoffe sind von wachsender Bedeutung als Ausgangsmaterial in der chemischen Industrie. Mit Raps als Rohstoffquelle war es das wesentliche Ziel dieser Arbeit, die Hauptbestandteile der Rapssaat - Öl (Fettsäuren) und Proteine (Aminosäuren) - für die Darstellung von Tensiden zu nutzen. Die Aminosäurezusammensetzung in der Rapssaat ist durchaus vergleichbar mit der von Soja oder Weizen. Deshalb galt nachzuweisen, dass ungesättigten Fettsäuren aus Raps für die daraus hergestellten Tenside ebenso als hydrophobe Komponente dienen können, wie die gewöhnlich eingesetzten Fettsäuren aus "lauric range" Ölen. Um eine Struktur-Wirkungsbeziehung herzustellen wurden die Acylderivate aller nativen Aminosäuren, jeweils mit Laurinsäure - als typischem Vertreter der "lauric range" Öle - und Ölsäure als Hauptfettsäure des Rapsöls, acyliert. Die erhaltene Ergebnisse belegen, dass Ölsäure tatsächlich als hydrophobe Komponente in solchen Tensiden verwendet werden kann. Es wird eine wesentlich geringeren CMC als für vergleichbare Laurinsäurederivate gefunden. Während die Schäumeigenschaften gut sind, ist das Netzvermögen deutlich geringer ausgeprägt. Einige der hergestellten Verbindungen wurden mit der Langmuirtechnik sowie innnerhalb eines Forschungsprojekt zum mikrobiologischen Abbau von Mineralölen untersucht. Im letzten Teil der Arbeit wurden Gemini-Tenside dargestellt. Eine Reihe von anionischen Gemini-Tensiden wurde durch Michael-Addition von Diaminen an Acrylsäureester erhalten. Wie erwartet zeigen diese Verbindungen eine stark erniedrigte CMC.
展开▼