Der Beitrag untersucht die Wirksamkeit eines diskursiven Unterrichtsstils der Lehrkraft im Hinblick auf das politische Lernen und die Förderung demokratischer Einstellungen bei Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe. In bisherigen Untersuchungen, die in der Regel auf Schülerwahrnehmungen des Unterrichts basieren, konnten positive Effekte diskursiven Unterrichts nachgewiesen werden. Eine Kritik an diesen Arbeiten besteht allerdings darin, dass in ihnen keine analytische Trennung der psychologischen (Individualebene) und der von den Schülerinnen und Schülern geteilten Umwelt (Klassenebene) vorgenommen wurde. Diesen Kritikpunkt aufgreifend, wurden mit den bundesdeutschen Daten aus dem Projekt u27Civic Educationu27 (N = 3191 aus 154 Klassen) mehrebenenanalytische Berechnungen durchgeführt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein diskursiver Unterrichtsstil der Lehrkraft sowohl auf Individual- als auch auf Klassenebene das politische Wissen und demokratische Einstellungen, soweit sie positive Einstellungen zu Rechten von Ausländern und Frauen betreffen, positiv beeinflusst. Bemerkenswert ist, dass die Effekte auf Klassenebene auch dann erhalten bleiben, wenn für die Schulform und die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft kontrolliert wird. (DIPF/Orig.)
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