Schmutzler: Auch beim tripel-negativem Mammakarzinom haben die Taxane eine Wirksamkeit gezeigt, z.B. in der Sub-gruppenanalyse der neoadjuvanten Studien der German Breast Group (GBG, von Minckwitz et al., ASCO 2010). Hier haben ca. 30% der mit Taxanen behandelten Patientinnen an-gesprochen. Wir bekommen aber auch immer mehr Hinweise darauf, dass die tripel-negativen Mammakarzinome eine hete-rogene Gruppe darstellen, sowohl in Bezug auf Genotyp und Phanotyp als auch in Bezug auf ihr Therapieansprechen. Schneeweiss: Ohne prospektive klinische Daten unterscheidet sich zurzeit dieser Stellenwert nicht von dem bei anderen Mammakarzinomen. Loibl: Taxane gehoren zu den effektivsten Substanzen in der Therapie des primaren und metastasierten Mammakarzinoms. Sie sind zweifelsohne ein wichtiger Baustein in der Behandlung auch des primaren, tripel-negativen Mammakarzinoms. Es gibt keine Daten, die das widerlegen. Daten aus der Metaanalyse der deutschen neoadjuvanten Studien an iiber 3000 Patientinnen zeigen, dass Taxane bzw. die ku-mulative Taxandosis bei den tripel-negativen Karzinomen be-sonders wichtig sind. Dieses Ergebnis ist nicht iiberraschend, da tripel-negative Karzinome aggressive Tumoren mit hoher proliferativer Aktivitat sind. Nicht zuletzt deshalb sollten Taxane auch in der Therapie des tripel-negativen Mammakarzinoms einen festen Platz haben. Die AGO-Empfehlun-gen enthalten noch keine Therapieanweisungen fur die Behandlung des primaren tripel-negativen Karzinoms, da es hierfiir bis dato keine separaten Studien gibt. Die Chemothe-rapieempfehlungen fur die HER2-negativen Karzinome gel-ten daher auch fur die tripel-negativen Tumoren.
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