Umwelt - Futtermittel - Lebensmittelsicherheit Zur Verringerung der Kontamination von Futtermitteln und Kuhmilch durch Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und -f urane sowie Mykotoxine mit den, Instrumenten der verbundenen Rechtssetzung in der Produktio

摘要

Von Tieren stammende Lebensrnittel sind im Grunde genommen nichts anderes als tierartspezifisch dissimilierte und in Folgeprozessen assimilierte Futtermittel, meist pflanzlicher Herkunft. Diese Futtermittel werden aus einer weitgehend vom Menschen gestalteten Umwelt entnommen und sind neben ihrer Bestimmung als Energie- und Baustofftrager auch fallweise Vehikel für unerwünschte Substanzen aus Umwelt und Futterbau, die den Ab- und Umbauprozess im Nutztier überstehen und in das von ihm gewonnene Lebensmittel mehr oder weniger ergiebig übergehen. Kritisch sind in diesem Zusammenhang diejenigen Xenobiotika, die unkontrolliert oder kaum kontrollierbar in das Lebensmittel liefernde okosystem gelangen, beziehungsweise dort entstehen oder permanent vorhanden sind. Im Gegensatz zu den aktiv im Rahmen einer Nutzen-Risiko-Analyse in die Produktionsketten eingebrachten restmengenbildenden Hilfsstoffe der Produktion im weiteren Sinne ist bei den Kontaminanten dieser Eintrag mit seiner Redundanz zu den Instrumenten des Verbraucherschutzes diffus und kann nicht zur Grenzwertsteuerung in z. B. Milch genutzt werden. Etwa drei Jahrzehnte war der gesetzliche Hochstmengenvollzug bei diesen Substanzen ein durchaus wirksames aber eben nur reagierendes Instrument des Verbraucherschutzes, dessen notwendige Erganzung durch Vorfeldmassnahmen zur Kontaminationsminimierung wohl erkannt und auch mehr oder weniger angestrebt wurde, aber ohne gesetzliche Vorgaben und Handlungshilfen. Mit der ganzheitlichen Betrachtung derProduktionsketten in der vorsorgenden Gesetzgebung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes sind diese Vorfeldmassnahmen mit ihrer Fokussierung auf die Erzeugung von Futtermitteln als strategische Massnahmen anzuwenden. Unter den Umweltkontaminanten sinddie ubiquitar verbreiteten Polychlorierten Dibenzo-p-dioxine und;furane (PCDD/F) aus überwiegend anthropogener Quelle und die als Naturstoffe auftretenden Mykotoxine gute Beispiele für die Effizienz einer Kontaminationsminimierung im Vorfeld der Milcherzeugung. Primar muss die Entstehung dieser Verbindungen wenn nicht unterbunden, so doch weitgehend gedrosselt werden. Bei den PCDD/F sind die an die 17. Bundesimmissionsschutzverordnung von 1990 gekoppelten Massnahmen überaus wirksame Instrumente einer weitgehenden Emissionsbegrenzung und damit quasi dem Verschluss der eigentlichen ergiebigen Quellen. Damit ist die Belastung des Futterbaus durch die auf dem Luftweg verfrachteten PCDD/F minimiert worden. Bei den Mykotoxinen sind Kulturmassnahmen, resistente Sorten und der Einsatz kurativer Fungizide zur Elimination des Toxinproduzenten weitgehende Massnahmen zur Kontaminationsbegrenzung am Beginn der Produktionskette im Futterbau. Mit der Verordnung (EG) Nr. 183/2005 mit Vorschriften für die Futtermittelhygiene sind den Futtermittelunternehmern; Landwirt und Verantwortlicher im Futtermittelwerk — spezifizierte Vorschriften zur Schaffung der Futtermittelsicherheit auferlegt worden, die dem Futtermittelwerk u.a. ein HACCP-Konzept und analytische Schadstoffkontrollen vorschreiben, wahrend der Landwirt die Grundsatze guter landwirtschaftlicher Praxis in allen Bereichen des Futterbaus und der Nutztierfütterung anwenden muss. Letzterer ist bei der substanztypischen Kontaminationsminimierung zunehmendauf die Unterstützung durch die Offizialberatung und den Hoftierarzt angewiesen. Aus eigener Anschauung kann für die PCDD/F im Hinblick auf die aktuelle Kontamination weit unterhalb der gesetzlichen Hochstmengen in Milchfett und Futtermitteln und beimAflatoxin B_1 in Futtermitteln und dem Aflatoxin M_1 in Milch gefolgert werden, dass der Hochstmengenvollzug nach den Befunden der amtlichen überwachung nach wie vor die unverzichtbare letzte Kontrolle bleibt. Infolge der anzuwenden Vorfeldmassnahmen ist die Kontamination der Futtermittel und damit der Milch mit milchgangigen unerwünschten Stoffen jedoch schon zu Beginn der Produktionskette weitgehend unterbunden.