Der römische Staatsmann Cato ist uns in Er-innerung geblieben, weil er seine Reden stets mit dem Satz zu beenden pflegte: »Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Kartha-go zerstört werden muss«. Das Jahr 2020 wird uns auch deshalb in Erinnerung bleiben, weil Reiseberichte stets mit dem Satz beginnen: »Wegen Corona mussten wir un-ser geplantes Ziel aufgeben, stattdessen haben wir...« In unserem Fall hieß das ursprüngliche Ziel Isra-el, doch der Balkan war epidemiologisch bis auf weni-ge Länder unsicher, und auch hinter anderen Vorhaben stand auf einmal ein großes Fragezeichen. Lediglich das Baltikum schien vom Coronavirus noch weitgehend ver-schont zu sein. Also haben wir umdisponiert und sind mit unserer Mooney von Donaueschingen aus in Rich-tung Nordost aufgebrochen. Anklam in Mecklenburg-Vorpommern bietet sich als Ausgangspunkt für eine Reise ins Baltikum an. Nach ei-nem sehr schönen, aber auch windigen Anflug werden wir am Stettiner Haff freundlich empfangen. Erst mal gilt es, die Maschine vollzutanken: Unser nächstes Ziel ist Palanga in Litauen, und da dort Avgas deutlich über drei Euro kostet, wollen wir ohne nachzutanken Lettland erreichen. In Anklam beziehen wir direkt am Platz in ei-ner Pension Quartier für die Nacht. Der kommende Tag soll uns südlich an Danzig vorbei über Kaliningrad und die Kurische Nehrung nach Palanga bringen.
展开▼