Nutzung von AIS zur Kollisionsverhutung auf See unter dem Aspekt der Internationalen Regeln zur Kollisionsverhutung

摘要

Das Automatische Identifizierungssystem (AIS) ist ein Navigationshilfsmittel, welches den automatischen Austausch von Daten zwischen verschiedenen mit AIS - Transpondern ausgerusteten Objekten an Land oder auf See ermoglicht. Das System wurde primar zur schnellen, automatischen und zuverlassigen landgestutzten Identifizierung von Fahrzeugen entwickelt und eingefuhrt, um die landgestutzte Uberwachung des Schiffsverkehrs zu verbessern und damit die Sicherheit des Seetransports zu erhohen. Mit der Einfuhrung von AIS wird zukunftig aber auch der Schiffsfuhrung eine Reihe von fur den Kollisionsverhutungsprozess relevanten Informationen zur Verfugung stehen. Die Internationalen Regeln zur Verhutung von Kollisionen auf See von 1972 mit den entsprechenden Erganzungen und Anderungen sind das grundlegende Regelwerk fur Handlungen zur Vermeidung von Kollisionen im freien Seeraum. Die gegenwartige Fassung der Regeln wurde zwar u.a. durch die Erfahrungen des Radargebrauchs in der Kollisionsverhutung motiviert. Die Regeln selbst jedoch wurden aber fur eine allgemeine betriebsfahige Radaranlage ohne Differenzierung nach technischen Entwicklungsvarianten formuliert. Auch von der Entwicklungsvariante ARPA ab Ende der 70er Jahre ging und geht kein erkennbarer Druck auf die Neuformulierung der Regeln aus. Unter diesem Aspekt wird in diesem Beitrag diskutiert, ob und inwieweit fur die Einfuhrung von AIS im Rahmen seiner teilweise ARPA-ahnlichen Gebrauchseigenschaften Anderungen des bestehenden KVR-Regelwerkes notwendig oder wunschenswert waren oder nicht.