Wahrend die Zahl der Unfallopfer in Deutschland und Europa seit Jahren fallt, stellt die globale Verkehrsicherheit ein immer grosser werdendes Problem dar. Die WHO schatzt die jahrliche Zahl der weltweiten Unfallopfer auf bis zu 1,3 Mio. Getotete bei ca. 20-50 Mio. Verletzten, wahrend fur Verkehrsunfalle in der Rangliste der haufigsten Todesursachen ein Anstieg von Platz 9 in 2004 auf Platz 5 in 2030 prognostiziert wird. Massnahmen in einem oder mehreren der Felder Fahrzeug, Infrastruktur, Fahrerverhalten und Reglementierung sind also dringend erforderlich, wobei vollig unterschiedliche Ansatze regional zielfuhrend sein werden: Wahrend eine Trennung von Verkehrswegen hier eine uberwaltigend grosse Wirksamkeit haben kann, kann dort nur noch ein aufwandiges Assistenz- oder Ruckhaltesystem einen weiteren Beitrag leisten. Hilfe bei der Priorisierung von Massnahmen nach Aufwand-Nutzen Gesichtspunkten bieten belastbare, also detaillierte und national reprasentative Unfalldatenbanken, wie sie in Projekten zur "In-Depth" Unfalldatenerhebung, wie z.B. GIDAS (German In-Depth Accident Study), befullt werden. Ahnliche Projekte zur Unfalldatenerhebung finden erfreulicherweise aktuell weltweit Verbreitung. Handlungsbedarf besteht nun beim Umfang und der Vergleichbarkeit regional erhobener Daten, um einerseits einen ubergreifenden minimalen Qualitatsstandard sicher zu stellen, andererseits eine sinnvolle Gegenuberstellung der Wirksamkeiten von Massnahmen in verschiedenen Markten zu ermoglichen, oder aber anhand von Pre-Crash Daten die Effizienz neuartiger Sicherheitssysteme zu prognostizieren. Das UN Programm "Decade of Action for Road Safety 2011-2020" unterstutzend, haben FIA und ACEA ein gemeinsames Projekt "iGLAD" zur weltweiten Harmonisierung von Unfalldaten auf den Weg gebracht, um mit internationalen Experten der Unfalldatenerhebung eine Einigung auf einen gemeinsamen Datensatz zu erzielen und lokal spezifische, erganzende Parameter zu systematisieren. Weiteres Ziel ist es, Erfahrungen zu Finanzierungsmodellen zur Sicherstellung langfristig tragfahiger Projekte auszutauschen und daraus lokal adaptierte Handlungsempfehlungen abzuleiten. Dieser Beitrag erlautert die Fortschritte dieser Bemuhungen unter Berucksichtigung bereits bestehender Ansatze im europaischen Umfeld.
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