Analysen mit DNS-Genmarkern an Uralteichen in verschiedenen Regionen Deutschlands

摘要

Für die aktuelle genetische Variation und Differenzierung von Waldbaumarten in Europa sind im Wesentlichen zwei Faktoren ma?gebend. Erstens sind die nacheiszeitliche Rückwanderungsgeschichte aus den meist in Süd-bzw. Südosteuropa liegenden Refugien und deren Anzahl und geografische Lage, und zweitens die Einflüsse des Menschen wesentliche Determinanten. Es wird angenommen und wurde exemplarisch unter anderem für die Eichen Quercus petraea (Matt.) Liebl. und Quercus robur L. gezeigt, dass die Fragmentierung in verschiedene Refugialgebiete und die vergleichsweise geringen Populationsgr??en eine Differenzierung genetischer Strukturen f?rdert. Die Untersuchungen von Hewitt (1999) und Petit et al. (2002a) zeigen eine deutliche genetische Differenzierung verschiedener Refugialgebiete, die es noch heute m?glich macht die Rückwanderungswege der Eiche nach der letzten Eiszeit zu rekonstruieren. Daneben spielt die seit vielen Jahrhunderten andauernde anthropogene Nutzung von W?ldern, die unter anderem zum Verlust wertvoller Populationen, zur gro?r?umigen Anpflanzung einheitlichen Vermehrungsgutes und zur Verwendung nicht autochthonen Materials führte, eine wesentliche Rolle. Der menschliche Einfluss auf Evolutionsfaktoren wie Migration durch die Verfrachtung von Vermehrungsgut sowie die Beeinflussung selektiver Prozesse durch die Wahl und Durchsetzung gro?fl?chig uniformer Waldbau- und Nutzungs-systeme überpr?gen natürlich evolvierte genetische Strukturen und k?nnen so die Erkennung von geografischen bzw. ?kologisch-genetischen Mustern erschweren oder sogar unm?glich machen. Neben diesen historischen und anthropogenen Einflüssen haben auch biotische und abiotische Faktoren einen Einfluss für anpassungsrelevante genetische Variationsmuster.