Widerspruche oder gar Willkur im nuklearen Katastrophenschutz? Empfehlung der Strahlenschutzkommission zu den Planungsradien fur den Notfallschutz

摘要

Zum 3. Jahrestag von Fukushima hat das Bundesministerium fur Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) am 10. Marz 2014 daruber informiert, dass die Strahlenschutzkommission (SSK) eine Empfehlung veroffentlicht hat, die auf der Sitzung am 13./14. Februar 2014 verabschiedet wurde. Die SSK-Empfehlung enthalt eine signifikante Ausweitung der derzeit existierenden Planungsradien, die grob eine Verdoppelung der Radien und damit eine Vervierfachung der betroffenen Gebiete bedeutet. Die wesentlichen Anderungen sind in Tabelle 1 dargestellt. Versucht man nachzuvollziehen, warum die SSK eine Vervierfachung der Planungsflache fur notwendig halt, trifft man auf Erstaunliches. In der wissenschaftlichen Begrundung heisst es: "Die Festlegung des fur die Notfallplanung zugrundeliegenden Unfallspektrums sollte sich nach Auffassung der SSK kunftig starker an den potenziellen Auswirkungen als an der berechneten Eintrittswahrscheinlichkeit von Unfallen orientieren." Eine wissenschaftliche oder technische Begrundung fur diese Auffassung der SSK ist in der Empfehlung jedoch nicht enthalten, zumal die SSK selbst schreibt, dass " ... sich, was das Ausmass von potenziellen Freisetzungen angeht, keine neuen Erkenntnisse aus dem Unfall in Fukushima ergeben."