Nationale Identität in Bewegung

摘要

Das Thema „nationale Identität" ist auf vielerlei Weise und allen Ebenen präsent und wird in vielen Disziplinen erforscht. Die Konferenz mit Referenten und Referentinnen aus neun Ländern bot zum einen die Gelegenheit zum Austausch über die Fachgrenzen hinweg. Auf der Makroebene zeigte zum Beispiel die Historikerin Sarah Miller-Davenport, University of Sheffield, anhand von historischen Dokumenten, dass die ethnische Andersartigkeit der Bewohner Hawaiis zwar zunächst als Hindernis für die Eingliederung Hawaiis in die USA gesehen wurde. Mit Ausbruch des Kalten Krieges aber erschien sie als Chance, sich als Amerikaner positiv gegenüber Asien zu positionieren. Damit zeigte die Forscherin, dass ethnische Andersartigkeit je nach politischen Interessen positiv oder negativ konstruiert werden kann. Ein gutes Beispiel für die Erforschung nationaler Identitäten auf der Mikroebene ist die Forschung von Sozialpsychologe Thierry Devos, San Diego State University. Er zeigte, dass selbst Amerikaner, die die Meinung vertreten, dass alle ethnischen Gruppen gleichermaßen Amerikaner sind, auf unterbewusster Ebene das „Amerikanersein" eher weißen als dunkelhäutigen oder asiatischen Amerikanern zuschreiben.