Janssen, Zara, Das Verhältnis von ehrenamtlichem Rat und hauptamtlichem Bürgermeister. Ein Vergleich deutscher Kommunalverfassungen

摘要

Angesichts einer nicht gerade überbordenden Fülle kommunalrechtlicher Monogra-fien freut man sich bereits, wenn man ein diesem Gegenstand gewidmetes Exemplar in Händen hält, und (um es vorwegzunehmen) die Freude wird erheblich gesteigert, wenn es sich um eine so informative wie weiterführende und noch dazu gut lesbare Arbeit handelt wie im Fall von Frau Janssen. Deren im Jahr 2019 von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Dissertation angenommene und von Janbernd Oebbecke betreute Arbeit widmet sich dem Rechtsverhältnis zwischen dem Rat als aus Ehrenamtlichen zusammengesetzten Kollegialorgan einerseits, dem (hauptamtlichen) Bürgermeister als dem monokratischen Organ andererseits. Wie immer bei organisations- und (teilweise) verfahrensrechtlichen Arbeiten verbirgt sich hinter den auf den ersten Blick eher technokratischen Problemstellungen nicht mehr und nicht weniger als eine Machtfrage, die es aus juristischer Perspektive mit dem Ziel einer gerechten Machtbalance zu beantworten gilt. Weitet man die Perspektive und fragt nach der Funktionsfähigkeit der Organisationsstruktur im Hinblick auf die durch die Beteiligten bewirkten Ergebnisse (den sog. Output), dann liegt es nahe, auch sozialwissenschaftliche Ansätze einzubeziehen und die Thematik als einen möglichen Anwendungsfall der sog. Principal-Agent-Theorie zu sehen; genau dies tut die Verf. auf Seite 38 f. ihrer Arbeit, und bleibt dabei nicht stehen, indem sie überdies einen (hochinteressanten) „verhaltensökonomischen Blick auf die innere Kommunalverfassung" wirft und dabei mehrere Phänomene einer „beschränkten Rationalität" beschreibt.