Wenn Der Geeignete Erbe Fehlt: Zur Unternehmensnachfolge Stiftung Gründen

摘要

Jährlich stehen nach Berechnungen des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung rund 70 000 Familienunternehmen in Deutschland vor der Nachfolgefrage. Häufig genug ein großes Problem: Wer soll die Firma übernehmen und weiterführen, wenn der Unternehmer sich in den wohlverdienten Ruhestand zurückzieht? Längst nicht immer gibt es geeignete Erben, die in der Lage und bereit sind, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Die bittere Folge in Tausenden von Fällen ist, dass gesunde Betriebe aufgeben oder spätestens im Erbfall zerschlagen werden, weil die Pflichtteilansprüche ausgezahlt werden müssen. Eine wachsende Zahl von Familienunternehmern gründet deshalb eine Stiftung, der sie bereits zu Lebzeiten Unternehmensanteile übertragen und die sie dann auch als Erbin benennt. Der große Vorteil: Eine Stiftung gehört sich selbst, das heißt, sie hat keine Eigentümer oder Gesellschafter, die auf das Stiftungsvermögen zugreifen können. Die Kontinuität des Betriebs ist dadurch gesichert, Verkauf und Zersplitterung werden dauerhaft vermieden. Auch bei den steuerbegünstigten, gemeinnützigen Stiftungen darf weiterhin bis zu einem Drittel der Einkünfte zur angemessenen Versorgung des Stifters und seiner Angehörigen verwendet werden. Die übrigen Erträge dienen wohltätigen Zwecken, etwa in sozialen, kulturellen oder wissenschaftlichen Bereichen, die dem Stiftungsgründer am Herzen liegen und die er genau festlegen kann.