Gro?fl?chiger Einzelhandel in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

摘要

Gegenwärtig wird die seit 1996 bestehende gemeinsame Landesplanung in den Ländern Berlin und Brandenburg inhaltlich neu ausgerichtet. Die damit verbundene Überarbeitung von Regelungen zur raumordnerischen Steuerung bei der Ansiedlung großflächigen Einzelhandels geschieht unter Berücksichtigung von Ergebnissen aller im Jahre 2006 analysierten großflächigen Einzelhandelseinrichtungen ab 700 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie von Erkenntnissen aus einer gleichzeitigen repräsentativen Kundenbefragung zum Einkaufsverhalten. Nach dem bis etwa 2000 festzustellenden fast explosionsartigen Zuwachs an großflächigem Einzelhandel anfangs vor allem auf der „Grünen Wiese“, ist es in den Folgejahren zu einer relativen Konsolidierung des Bestandes und zu einer verstärkten Hinwendung zu innerstädtischen Standorten gekommen. Obwohl sich damit insgesamt die Verkaufsfläche in Brandenburg seit 1990 vervierfachte und im Ostteil Berlins verdreifachte, liegt die durchschnittliche Versorgungsdichte (Gesamtverkaufsfläche des Einzelhandels je Einwohner) in allen Teilräumen der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg im Jahre 2006 weiterhin unter dem bundesdeutschen Mittelwert und unter den Werten anderer deutscher Metropolregionen. Die Analyse der Bestandserfassung widerlegt landläufige Auffassungen von einer „Schieflage“ zwischen Berlin und seinem Umland sowie einem damit verknüpften Kaufkraftentzug. Andererseits wurden jedoch bei der Verkaufsflächenausstattung sowohl innerhalb Brandenburgs zwischen den Kreisen als auch innerhalb Berlins zwischen den Bezirken regionale Disparitäten deutlich. In Auswertung einer repräsentativen Telefon- und Kundenbefragung an ausgewählten Einkaufszentren lassen sich gängige Fehleinschätzungen zur Einkaufsorientierung und zu den Einzugsbereichen großer Shopping Malls nicht aufrechterhalten. Beispielsweise bevorzugen über zwei Drittel der Bevölkerung in Berlin und Brandenburg auch bei Artikeln des periodischen Bedarfs meist Einkaufszentren in ihrem näheren Wohnumfeld, was auch als Indiz für die zum Ausdruck gebrachte Zufriedenheit mit der jeweiligen Versorgungssituation gewertet werden konnte.