Mehr als 100 der größten Lebensmittelhersteller und -einzelhändler in Großbritannien haben der Verschwendung von Nahrungsmitteln den Kampf angesagt und sich auf grundlegende Maßnahmen zu einer Eindämmung verpflichtet. Damit kommen sie einer Aufforderung der Londoner Regierung nach. Wie das britische Landwirtschaftsministe-rium (DEFRA) mitteilte, haben die Unternehmen verbindlich zugesagt, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren und die Öffentlichkeit im Rahmen einer Aktionswoche für das Problem zu sensibilisieren. Laut aktuellen Zahlen des Agrarressorts werden in Großbritannien derzeit pro Jahr schätzungsweise 10,2 Mio. t an Lebensmitteln und Getränken weggeworfen, wenn sie die landwirtschaftlichen Betriebe verlassen haben; das entspricht einem Warenwert von rund 20 Mrd. £ (22,42 Mrd. €). Der Wert der Lebensmittel, die von den britischen Haushalten gekauft, später jedoch weggeworfen werden, obwohl sie noch essbar sind, wird vom Ministerium auf jährlich rund 15 Mrd. £ (16,82 Mrd. €) beziffert; das entspricht etwa 500 £ (560,5 €) je Haushalt. Landwirtschaftsminister Michael Gove zeigte sich erfreut, dass so viele Unternehmen aus der Branche dem Aufruf zur Eindämmung der Lebensmittelverschwendung gefolgt seien; er hofft, dass sich noch weitere anschließen werden. „Das Vereinigte Königreich nimmt in diesem Bereich eine Führungsrolle ein. Gleichwohl werden jedes Jahr Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen", so der Ressortchef. Erst zu Jahresbeginn hatte das Londoner Landwirtschaftsministerium 5 Mio. £ (5,61 Mio. €) für eine Plattform bereitgestellt, über die Organisationen überschüssige Nahrungsmittel umverteilen können, damit diese nicht weggeworfen werden (Umrechnungskurs: 1 £ = 1,121 €).
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