Wie prek?r ist Zeitarbeit? Eine Analyse mit dem Matching-Ansatz

摘要

Zusammenfassung Zeitarbeit entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer sehr dynamisch wachsenden Besch?ftigungsform auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Ver?ffentlichungen tr?gt dieser aktuellen Entwicklung Rechnung. Die quantitativen Untersuchungen zu einzelnen Aspekten der Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit lassen sich jedoch nicht zu einem ganzheitlichen Bild synthetisieren. Vor diesem Hintergrund bietet der vorliegende Beitrag eine umfassende Analyse von Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit. Mit Hilfe des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) wird die Frage beantwortet, wie prek?r die Besch?ftigungsform Zeitarbeit ist. Dazu werden sieben Dimensionen definiert und mit Hilfe subjektiver und objektiver Items aus den Befragungsjahren 2006 und 2007 operationalisiert. Für die Datenanalyse wird ein empirischer Matching-Ansatz herangezogen, um zu den Zeitarbeitern eine ad?quate Kontrollgruppe zu bilden. Die Beurteilung der Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeit erfolgt dann in zwei Schritten. Zun?chst wird eine komparative analytische Perspektive eingenommen, um feststellen zu k?nnen, ob Zeitarbeiter im Vergleich zu den Kontrollpersonen benachteiligt sind. Danach wird mittels objektiver Kriterien geprüft, ob Zeitarbeit prek?r ist. Es ergibt sich folgender Befund: Zeitarbeiter sind mit Blick auf vergleichbare Normalbesch?ftigte in spezifischer Weise benachteiligt. Dies gilt für die Entlohnung, die Besch?ftigungsstabilit?t und die damit verbundenen negativen gesundheitlichen Auswirkungen sowie die Arbeitszufriedenheit. Darüber hinaus ist Zeitarbeit aufgrund der Besch?ftigungsinstabilit?t prek?r. Die geringen Qualifizierungsm?glichkeiten und die Anerkennungsdefizite sind hingegen auf arbeitsplatz- und personenspezifische Merkmale zurückzuführen und k?nnen nicht der Zeitarbeit zugeschrieben werden. Folglich kann die Besch?ftigungsform Zeitarbeit in den meisten der hier analysierten Dimensionen nicht als prek?r bezeichnet werden.