Entspannt euch! Ein Kommentar zur Emotionalit?t in aktuellen bibliothekarischen Debatten

摘要

über Entscheidungen und ?u?erungen zu Bibliotheken kann man streiten – ?ffentlich und leidenschaftlich.Im Juli 2016 hat ein Schild an der Eingangstür der Stadtbücherei Nordenham dieGemüter erregt, eine lange Kette von Facebook-Kommentaren ausgel?st1 und den Medien reichlichFutter für das Sommerloch geliefert. In Heft 10/2016 der Zeitschrift BuB2 wurden schlie?lichwichtige Aspekte der Diskussion als Pro & Contra dargestellt – hier nun deutlich begründeterund sachlicher. In der unmittelbaren Reaktion auf das Schild ?Achtung – sie betreten eine Pokémonfreie Zone“ wurden andere T?ne angeschlagen: Mehrheitlich erregt, h?hnisch, warnend,ver?rgert. . .Ein halbes Jahr zuvor hatte in der Schweiz der Chef der ETH-Bibliothek Rafael Ball mit einemInterview unter der überschrift ?Weg mit den Büchern“3 für Aufruhr gesorgt, in dem er unteranderem auf die, seiner Meinung nach, schwindende Bedeutung von Gemeindebüchereieneingeht. Die Positionen scheinen kontr?r: Der eine h?lt Bücher in Bibliotheken für verzichtbar,der andere l?sst die Bücher wo sie sind, will jedoch keine Pokémon-Spiele in der Bibliothek. DieReaktionen auf diese ?ffentlichen ?u?erungen sind in vergleichbarer Weise heftig, emotionalaufgeladen und offenbar von ?hnlichen ?ngsten besetzt: Im Februar befürchteten viele mit derAbschaffung der Buchbest?nde das Ende der Bibliotheks- und Lesekultur. So hei?t es in einemder Online-Kommentare, die sich an die Online-Ver?ffentlichung des Beitrags anschlie?en:?Wenn man den Chef der ETH-Bibliothek sagen h?rt,“Weg mit den Büchern!?, istdann die h?chste Zeit ihn von diesem Amte zu entlassen. (. . . ) Schade, dass auchHerr Dr. Ball zum Opfer der computerisierten Technologie des Lesens gefallen ist.Auf jeden Fall, sind die im Artikel von Herrn Furger angeführten Aussagen irreführendund unverzeihlich: die f?rdern das Analphabetentum.“4