Technologien geben uns Handlungssicherheit und ermoglichen eine verlassliche Robustheit der Plane, die wir gemacht haben. Doch, wie wir alle wissen, ist die Abhangigkeit von Technologien ein gefahrliches Unterfangen. Technische Systeme sind storungsanfallig und eine Quelle der Vulnerabilitat - die weltumspannenden Ereignisse in Fukushima haben es uns erneut gezeigt. Es gibt nach Langdon WINNER (2004: 156) zwei gesellschaftliche Strategien mit solcher Vulnerabilitat umzugehen. Zum einen konnen wir uns versichern, dass die technischen Instrumente und Systeme, die wir einsetzen, solide konstruiert sind. Wir implementieren Redundanzen und legen uns Vorschriften und Normen auf. Eine gute Ingenieurleistung kann uns vor Versagen bewahren. Die zweite Strategie in unseren demokratischen Gesellschaften damit umzugehen ist Technik mit einer Haltung des Vertrauens entgegen zu kommen: "[...] an attitude of trust, holding on to the reasonable expectation that key technologies will always work reliably and not break down in ways that jeopardize our health, safety and comfort. This relationship is reciprocal; an understanding of trust informs the structure and operation of technological systems themselves" (WINNER 2004: 156). Wir akzeptieren die Gegenwart komplexer Technologien, da wir glauben, dass sie unserem Wohlergehen zugutekommen. Das Verstandnis uber unser Wohlergehen kann sich kulturell wandeln, wie der Diskurs um den Atomausstieg zeigt. Weite Teile der Gesellschaft in Deutschland haben das Vertrauen in Atomkraftwerke verloren. Im Erdbebengebiet Armenien zum Beispiel, wo eines der altesten Atomkraftwerke der Welt steht, lebt man noch im vollen Vertrauen.
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