Wer hatte gedacht, dass uns in diesem Jahr noch so etwas bluht? Sichtlich resigniert waren wir doch mehrheitlich auf ein weiteres "stopp and go" eingestellt und dann naturlich auf ein Jahr Alibi-Regierungsarbeit ohne jegliches Ergebnis, weil schliesslich der Wahltermin in 2006 echtes Handeln uberflussig gemacht hatte. Nun zog der Kanzler seinen letzten Joker und plotzlich stehen wir vor Neuwahlen in 2005, sofern Bundesprasident Kohler einen verfassungskonformen Weg dahin eroffnet. Vielen gefallt diese neue Perspektive deutlich besser: Jetzt wird wieder in die Hande gespuckt und gehofft, dass sich die Vorfreude auch lohnt. Fleissig arbeiten Lobbyisten und Interessenvertretungen aller Branchen schon an den Forderungskatalogen fur die neue Bundesregierung. Derweil legt die alte die Restmarschroute bis zum 1. Juli fest. Unter den Tisch fallen auf der kurzen Strecke bis dahin die geplanten Gesetze zur Verringerung des Fluglarms (sei's drum) und leider auch jenes zur Beschleunigung der Genehmigungen von Verkehrs-und Bauprojekten. Allerdings darf man im zweiten Fall sicher sein, dass-ganz egal wie die Neuwahl ausgeht-moglichst kurzfristig ein Gegengewicht zu Feldhamster & Co. aufgebaut wird. Das hat schliesslich selbst rot-grun begriffen.
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