Pkw-Nutzung im Wandel des Geschlechterverh?ltnisses – Trends über drei Jahrzehnte

摘要

Dieser Beitrag beantwortet die Frage, wie sich in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Geschlechterverh?ltnisses die Pkw-Nutzung von M?nnern und Frauen entwickelt hat. Au?erdem wird beantwortet, wie sich statistische Unterschiede hinsichtlich der Pkw-Nutzung von Frauen und M?nnern erkl?ren lassen. Anhand der deutschen Mobilit?tserhebungen KONTIV und MiD wird für den Zeitraum 1976 bis 2008 ein langfristiger Trend der geschlechtsspezifischen Pkw-Nutzung nachgezeichnet und in den weiteren Kontext gesellschaftlicher Ver?nderungen eingeordnet. Die Analysen erm?glichen auch eine Ann?herung an die Frage, inwiefern geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Pkw-Nutzung Resultat sozialer Rollen (z. B. Erwerbst?tigkeit), Restriktionen (geringere Pkw-Verfügbarkeit der Frauen), rational-?konomischer Haushaltsentscheidungen über eine knappe Ressource Pkw oder unterschiedlicher Normen und Pr?ferenzen sind. Differenzierte Analysen zeigen, wie sich die Pkw-Nutzung von M?nnern und Frauen mit verschiedenen restriktiven Rahmenbe- dingungen der Mobilit?t (Teil-/Vollmotorisierung des Haushalts, Gemeindegr??enklassen) und verschiedenen soziodemographischen Merkmalen (z. B. Haushaltskontext, Erwerbst?tigkeit) entwickelt hat. ImWesentlichen konvergiert die Pkw-Nutzung zwischen M?nnern und Frauen durch ein ?Aufholen“ der Frauen. In Haushalten, in denen der Pkw eine knappe Ressource darstellt, ist aber auch eine Umverteilung des Pkw zwischenM?nnern und Frauen zu beobachten. Zwischen verschiedenen Bev?lkerungsgruppen unterscheidet sich dieser Trend allerdings: Beispielsweise nimmt die Pkw-Nutzung der Frauen in Klein- und Mittelst?dten deutlich st?rker zu als in Gro?st?dten. Die Ergebnisse deuten au?erdem auf geschlechtsspezifische Normen oder Pr?ferenzen hin, denn selbst bei gleichen Rahmenbedingungen wie Vollzeiterwerbst?tigkeit und uneingeschr?nkter Pkw- Verfügbarkeit fahren die Frauen seltener Auto als M?nner.