Bakteriophagen, also Viren, die Bakterien befallen und zerstoren, werden gemeinhin als unheilvoll wahrgenommen. Zu sehr ist das Bild von gefahrlichen Krankheiten bestimmt, deren Erreger oftmals Viren oder Bakterien sind, man denke nur an Grippe-, Pocken- und Aidsviren oder an Pest- und Cholera-Bakterien. Aus wissenschaftlicher Sicht aber stellen Bakteriophagen Systeme mit faszinierenden Eigenschaften dar, deren Untersuchung an Grundfragen der Biologie heranfiihrt und zu einem tieferen Verstandnis molekularer und genetischer Mechanismen verhilft. Zugleich geben sie uns Mittel in die Hand, bakterielle Krankheitserreger zu bekampfen. Sowohl die akademischen als auch die angewandten Aspekte der Bakteriophagenforschung werden in diesem Beitrag vorgestellt. Insbesondere wird auf das groge Potential der Phagentherapie hingewiesen, die in den nachsten Jahren zu einer wertvollen Erganzung der Antibiotika-Therapie werden durfte.
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