Erfahrungsmanagement (EM) ist eine Spezialform von Wissensmanagement, die sich mit Erfahrungswissen befasst (nach [Ber02, S. 14]). Im Gegensatz zu allgemeinem, regelhaftem Wissen sind Erfahrungen subjektiv und werden von einzelnen Akteuren oder Gruppen von Akteuren in einem bestimmten Problemlosungskontext erworben. Erfahrungswissen ist also nicht allgemeingultig, sondern kann (hoffentlich) nutzbringend in einem eingeschrankten Aufgabengebiet wiederverwendet werden. Zum Beispiel werden in einem Help-Desk immer wieder die gleichen Fragen beantwortet, neue Mitarbeiter lernen aus den Erfahrungen "alter Hasen". Prozesse in der Medizin und in der Chip-Entwicklung orientieren sich an Vorgaben (Richtlinien, Design Flows), die aus den Einzel-Erfahrungen vieler herausdestilliert wurden und so evidenzbasiert sind. Die individuelle Anpassung der Prozesse erfolgt ebenfalls erfahrungsbasiert. Benutzer von Internet-Communities profitieren von den dokumentierten Erfahrungen anderer Benutzer.
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