Grossere Schiffe erfordern ein neues Logistikkonzept. Der Energie- und Rohstoffhunger in den Industriestaaten und den Schwellenlandern zog steigende Transporte von Gutern aus weit entfernten Landern nach sich. Die Grosse der Schiffe nahm zu. Hinzu kamen technologische und organisatorische Innovationen in der Hafenwirtschaft - etwa im Stuckgutverkehr. Von Bedeutung: die Containerisierung als wichtigste Transportrevolution des 20. Jahrhunderts. Vor allem im Guterverkehr ist der Seeweg eine der wichtigsten Verbindungen ins Ausland. Forscher bewerten die Sicherheit per Simulation, um so auch bei steigendem Verkehrsaufkommen eine reibungslose Schifffahrt zu gewahrleisten. Denn die meisten Importguter erreichen uns auf dem Seeweg - und das Verkehrsaufkommen in deutschen Hafen wachst in den kommenden Jahren weiter: Prognosen gehen davon aus, dass das Umschlagsvolumen bis 2030 von derzeit etwa 269 Millionen Tonnen auf 468 Millionen Tonnen ansteigen wird. Das stellt Hafenbetreiber vor die Herausforderung, einen sicheren und reibungslosen Schiffsverkehr zu gewahrleisten: Wie mussen Hafenbecken oder Fahrrinnen ausgelegt sein, damit auch grosse Schiffe sicher navigieren konnen? Was ist bei widrigen Wetter- oder komplizierten Verkehrsbedingungen zu beachten? Wie lassen sich unnotige Wartezeiten vermeiden? Antworten auf solche Fragen liefern Forscher des Fraunhofer-Centers fur maritime Logistik und Dienstleistungen CML, einer Einrichtung des Fraunhofer-Instituts fur Materialfluss und Logistik IML in Dortmund. Die Hamburger Experten simulieren in Echtzeit konkrete Szenarien und bewerten anhand der Ergebnisse die nautische Sicherheit. Dazu werden die simulierten Schiffe jeweils hydrodynamisch modelliert und bestmoglich an die Werftdaten angepasst.
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