Medizinhistorie. Die Forzepsentbindung: einige medizinhistorische Anmerkungen zu einem aussterbenden Geburtsmodus

摘要

?Das Bestreben der modernen Geburtshilfe, das dahin gerichtet ist, im selben Ma?e das Interesse der Mutter und des Kindes zu wahren, hat als Methode der Wahl der Entbindung den Kaiserschnitt an die erste Stelle der Tagesordnung gerückt, nicht nun in F?llen, wo ein enges Becken vorliegt, sondern auch bei anderen Komplikationen des Geburtsaktes. Dank der Vervollkommnung der Methode der Sectio caesarea w?chst die Zahl der Anh?nger des sog. ?prim?r indizierten‘ Kaiserschnittes bei Beckenverengungen bei I Para (…) sowohl wie bei anderen geburtshilflichen Komplikationen^t>…“ [1]. Auch wenn dieses über 80 Jahre alte Zitat im historischen und gesellschaftlichen Kontext anders zu bewerten ist als manche Diskussionen in der aktuellen Geburtsmedizin, so beschreibt es doch den Beginn einer Entwicklung, die sich bis heute fortgesetzt hat. Geburtshilfliche Trends der letzten 15 Jahre in Europa und Nordamerika, die in zahlreichen internationalen übersichtsarbeiten best?tigt wurden (z.^t>B. in [2],^t>[3]), zeigen einen Rückgang der vaginal-operativen Entbindungen und eine Zunahme der Geburten per Kaiserschnitt. Natürlich muss weiter differenziert werden, denn bei gegebener Indikation werden relativ mehr Kinder durch Vakuumextraktion und nur noch sehr wenige durch Forzeps geboren ([Abb.^t>1]). Die Diskussionen in den Fachgesellschaften und in der interessierten ?ffentlichkeit fokussieren sich jedoch fast ausschlie?lich auf die Zunahme der Sectiofrequenz und vernachl?ssigen die ebenso bemerkenswerten Verschiebungen im Bereich der vaginal-operativen Entbindungsm?glichkeiten.