Schweissen - bedeutet nicht mehr nur Verbindungs- oder Auftragschweissen. In der jungeren Zeit gewann das Metall-Schutzgasschweissen (MSG) als Verfahren fur die additive Fertigung stetig an Bedeutung. Kostengunstige und schnelle Stuckfertigung sowie verbesserte mechanische Eigenschaften sind einige der Argumente fur die additive Fertigung auf Basis des Lichtbogenschweissens [1]. So kann dieser Fertigungsprozess auch im Automobilbau zur Verstarkung von Karosseriebauteilen eingesetzt werden, indem allein durch Auftragschweissen Versteifungselemente erzeugt werden. Vorteile dieser einfachen und flexiblen Methode sind eine hohere Biegesteifigkeit bei vergleichsweise geringem Materialvolumen und die Moglichkeit, das System fur viele andere Anwendungen zu nutzen bzw. schnell zu modifizieren. In dieser Studie wurde ein moderner Kurzlichtbogenschweissprozess mit geringer Warmeeinbringung gewahlt. Das Besondere an diesem Schweissprozess ist die reversierend e Drahtbewegung beim Schweissen, welche in einer besseren Tropfenablosung sowie (nahezu) spritzerfreien und optisch ansprechenden Schweissergebnissen resultiert. Die experimentellen Schweissversuche wurden in zwei Themen unterteilt. Das erste beinhaltete den Versuch, durch additive Fertigung ein Knotenblech auf verzinkten Karosserieteilen zu generieren, um einen rechten Winkel aus umgeformten dunnen Stahlblechen zu verstarken. Das zweite Thema war die Anderung der Biegesteifigkeit von Blechen durch Aufbringen von Schweissgut in unterschiedlichen Gitterformen. Biegeversuche an den Gitterplatten zeigten eine deutlich erhohte Biegesteifigkeit im Vergleich zum Grundwerkstoff. Auch wenn die Gesamtwarmeeinbringung in ein Blech vergleichsweise hoch ist, kann eine optimierte Schweissfolge - zusatzlich zu einer Spannvorrichtung - den Bauteilverzug auf ein Minimum reduzieren. Der sehr stabile Lichtbogen kann die bereits geschweissten Raupen quer uberschweissen und erzielt auch an den Kreuzungspunkten einen guten Einbrand. Daruber hinaus sind die Schweissnahte optisch ansprechend. Dieses Produktionsverfahren und die Ergebnisse dieser fundamentalen Untersuchung konnen nicht nur fur den Automobilbau, sondern auch fur andere Anwendungen interessant sein, wie z.B. fur das additive Fertigen von Bauteilen, bei welchen eine lokale Verstarkung oder hohe Steifigkeit gefordert und gleichzeitig eine Reduzierung des Materialaufwands gewunscht ist. Wahrend viele Studien die Eigenschaften von Komponenten untersuchen, die durch diese Art von Mehrlagentechnik erzeugt wurden, soll diese fundamentale Untersuchung zwei mogliche Anwendungen von lichtbogenbasierten additiven Fertigungsprozessen im Automobilbau zeigen, mit den Zielen Fahrzeuge effizienter zu produzieren und die Umweltbelastung durch Fahrzeuge(-produktion) zu reduzieren. Es soll aufgezeigt werden, wie diese Ziele angestrebt werden konnen, welche Schwierigkeiten und Grenzen derzeit noch bestehen und wo weitere Forschungsarbeiten initiiert werden konnen.
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