Die H?ufigkeit von Depressionsdiagnosen nach Versichertengruppen im Zeitverlauf – eine Routinedatenanalyse der Jahre 2006–2015

摘要

Depressionen geh?ren zu den h?ufigsten psychischen Erkrankungen und gehen mit erheblichen Einschr?nkungen der Funktionsf?higkeit sowie der Lebensqualit?t einher. W?hrend sich in Surveydaten des Robert Koch-Instituts keine Steigerungen der Depressionspr?valenzen im Zeitverlauf zeigen, belegen Daten der Sozialversicherungstr?ger eine wachsende gesellschaftliche Bedeutung. Als einer der Gründe für die Zunahme von Depressionsdiagnosen werden vielfach die sich ver?ndernden Arbeitsbedingungen angeführt. Ziel der vorliegenden Analyse war die Betrachtung der H?ufigkeit von Depressionsdiagnosen (administrative 12-Monats-Pr?valenz) für verschiedene Versichertengruppen sowie die Betrachtung der Entwicklung im Zeitverlauf, insbesondere für erwerbst?tige und nicht erwerbst?tige Versichertengruppen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Querschnittsbetrachtung der administrativen Depressionspr?valenz (F32 & F33 Diagnosen) für die Jahre 2006–2015 stratifiziert nach Geschlecht durchgeführt. Die Versicherten wurden entsprechend der Versichertenart in 7 Gruppen eingeteilt: (1.) Arbeitnehmer, (2.) Selbstst?ndige, (3.) Familienversicherte Partner, (4.) Rentenbezieher, (5.) ALG I und (6.) ALG II Bezieher sowie (7.) Versicherte in Ausbildung/Studium. Im 10-Jahres-Zeitraum zeigt sich ein Anstieg der administrativen Pr?valenz von 12,0% im Jahr 2006 (Frauen: 16,3%; M?nner: 6,8%) auf 16,3% im Jahr 2015 (Frauen: 21,3%; M?nner: 10,9%). Im Jahr 2015 wurden die h?chsten Pr?valenzraten bei ALG I und II Empf?ngern sowie Rentenbeziehern beobachtet. Die geringsten administrativen Pr?valenzen wurden bei Versicherten in Ausbildung/Studium sowie bei Selbstst?ndigen beobachtet. Arbeitnehmer wiesen deutlich geringere administrative Pr?valenzen auf als ALG I oder II Bezieher. In allen Versichertengruppen wurden erhebliche Anstiege der administrativen Pr?valenz beobachtet. Die Ergebnisse unterstreichen die wachsende gesellschaftliche Bedeutung psychischer Erkrankungen. Eine st?rkere Steigerung der Diagnoseh?ufigkeit bei Erwerbst?tigen im Vergleich zu anderen Versichertengruppen wurde allerdings nicht beobachtet. Langfristiges gesundheitspolitisches Ziel sollte eine weitere Verbesserung der Versorgungssituation psychisch Kranker sein.