Uber viele Jahre hinweg war nahezu unser gesamtes Agieren darauf ausgerichtet, unseren Wohlstand noch ein bisschen weiter auszubauen. Schneller, weiter, besser - lauteten die Antriebsfedern unseres Handelns. Wir lebten in einer heilen Welt, in der wir uns selbst durch"Konjunkturdellen" die Laune nicht verderben liessen. Doch dann setzt sich in Asien eine Lawine in Gang, kommt Woche um Woche naher, nimmt immer weiter Einfluss - zunachst auf unseren beruflichen Alltag: Messen werden abgesagt oder verschoben, Werke bei Corona-(Verdachts-)Fallen teilweise oder ganz geschlossen und Mitarbeitern das Homeoffice ermoglicht. Parallel werden Schulen und Kitas geschlossen und nach und nach das gesamte offentliche Leben lahm gelegt. Und das nicht nur hierzulande, sondern in vielen Landern weltweit. Unser gesamtes Selbst- und Weltverstandnis gerat ins Wanken. Es wird von einem weltweiten Shut Down gesprochen. Fassungslosigkeit, Unverstandnis, Angst und Panik sind die menschlichen Reaktionen. Eine ganze Nation muss die Veranderungskurve innerhalb kurzester Zeit durchlaufen: Nicht mehr Champagner und exquisite Happchen sind Luxusguter, sondern Toilettenpapier und Nudeln. Es geht abends nicht mehr zum Edelitaliener zum Essen, stattdessen wird rationiert das gegessen, was bevorratet wurde. Und statt Massensport im Fitnessstudio werden Spazierengehen und Radfahren zum neuen Freizeitprogramm.
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