Bisher produzierten die meisten Autohersteller ihre Antriebe selbst. Im Elektrozeitalter schrumpft die Eigenleistung - und die Abhangigkeit von Zelllieferanten aus Asien wachst. Wer bei der Zellchemie nicht im Detail durchblickt, riskiert einen entscheidenden technologischen Ruckstand. Die Meldung erschutterte vor wenigen Wochen die Autobranche: Bosch verzichtet auf eine eigene Zellfertigung. Das Risiko, im Wettlauf mit den etablierten Zellherstellern nur draufzuzahlen, ist dem weltgrossten Automobilzulieferer zu hoch. Obwohl das Batterievolumen fur Elektroautos schon heute grosser ist als fur die Consumer Electronic, tritt kaum ein europaisches Team bei dem Elefantenrennen an. Auf rund 20 Milliarden Euro taxiert Bosch-Geschaftsfuhrer Rolf Bulander den Investitionsbedarf, um einen relevanten Marktanteil von 15 bis 20 Prozent zu erreichen. 2015 hatte Bosch das US-Startup Seeo ubernommen und einen dreistelligen Millionenbetrag in die Entwicklungen der so genannten Festkorperzellen fur Lithium-Batterien gesteckt. Doch der Traum von einem technologischen Vorsprung gegenuber den etablierten Spielern ist geplatzt.
展开▼