Wahlt man den Zugang zum Thema ,,Pro und Contra minimal-invasive Lungenresektion" bei Lungen-karzinom uber eine Literaturrecherche (wie es be-troffene Patienten auch oft tun) erscheint die Frage-stellung auf den ersten Blick nicht mehr zeitgemaK. Allein im Jahr 2010 sind uber 50 Publikationen er-schienen, die sich positiv zur minimal-invasiven Operation bekennen [2,3]. Bei naherer Betrachtung wird jedoch offensichtlich, dass es sich fast nur urn Auseinandersetzungen mit diesem Verfahren han-delt und dabei nur Teilaspekte beschrieben werden (Drainagedauer, Aufenthaltsdauer, Morbiditat, Uberlebensdaten). Tatsachlich wiederholen sich diese Darstellungen seit 15 Jahren (,,is feasible"); allein die Fallzahlen steigen unaufhorlich. Lediglich drei randomisierte Studien zur videoassistierten Re-sektion sind publiziert, und diese stammen aus der Zeit von 1994-2000 [3]. Aktuell glauben die Chirur-gen, welche die minimal-invasive Operationen favo-risieren, so fest an deren Vorteil, dass keine Bereit-schaft zur Randomisierung besteht. Unter wissen-schaftlich-methodischen Gesichtspunkten ist die Gleichwertigkeit oder gar Uberlegenheit der minimal-invasiven Lungenresektion jedoch nicht belegt.
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