Orientierende Untersuchungen zum oxidativen Stress bei Milchkuhen und zur Wirksamkeit peripartaler intramuskularer Gaben von Vitamin E/Selen

摘要

Erkrankungen, korperliche Belastung und Fütterung konnen eine Beeintrachtigung des allgemeinen Gesundheitszustandes durch oxidativen Stress hervorrufen. Nach der vorliegenden orientierenden Untersuchung ist der d-ROM~(R)-Test als Hilfsmittel zur Beurteilung der oxidativen Belastung unter Praxisbedingungen schnell und einfach durchführbar und uneingeschrankt geeignet. Bei 41 wahrend der ersten beiden Wochen post partum untersuchten Milchkühen wiesen 56% der Tiere Werte bis 156 Carr. Units auf. 44%lagen in Messbereichen ≥ 160 Carr. Units und wurden als oxidativ belastet eingestuft. Die Ergebnisse dieser Untersuchung weisen daraufhin, dass das hier vorgestellte Testverfahren die erforderliche Sensitivitat und Sicherheit zur Messung von oxidativemStress zeigt und Hochleistungskühe in der gesundheitlich kritischen Phase zu Beginn der Laktation überwacht werden konnen. Unmittelbar vor der Probennahme wurde von den Tierbesitzern eine Einschatzung der gesundheitlichen Belastung ihrer klinisch gesunden Kühe nach fit oder belastet vorgenommen. Der Vergleich mit den Blutwerten ergab, dass durch die blosse Adspektion eines erfahrenen Züchters oxidativ belastete Tiere erkennbar sind, zumal in der vorliegenden Untersuchung den Tierbesitzern keine Symptomatik zur Beurteilung der Tiere an die Hand gegeben wurde. Von den aufgrund der Blutwerte als oxidativ belastet eingestuften 18 Tiere wurde die Halfte mit Vitamin E/Selen behandelt, die übrigen Tiere erhielten keine entsprechende Injektion, Nach 10 Tagen waren bei beiden Gruppen die Werte für den oxidativen Stress reduziert. Die exogene Zufuhr von antioxidativ wirksamen Substanzen unterstützt moglicherweise den beobachteten postpartalen Rückgang der oxidativen Belastungen. Weitere Untersuchungen zur Ermittlung von Normalwerten sind unter Berücksichtigung verschiedener patho-physiologischer Situationen notwendig, da z.B. klinisch inapparente Erkrankungen, korperliche Belastungen und Fütterungsimbalancen oxidativen Stress hervorrufen konnen, der wiederum zu einer negativen Beeinflussung des allgemeinen Gesundheitszustandes führt. Unabhangig von der Verwendung bei haufig vorkommenden Selenmangel, empfiehlt sich der grosszügige Einsatz von Vitamin E/Selen nicht nur zur Metaphylaxe, sondern auch als adjuvante Therapie bei Gesundheitsstorungen von Milchkühen.