Nach wie vor wird der Deinking-Prozeß bevorzugt unter alkalischen Bedingungen durchgeführt, obwohl Nachteile, wie hohe Chemikalienkosten, zusätzliche organische Abwasserfracht und stärkere Sticky-Fragmentierung, gegen den Einsatz von Alkali sprechen. Bei Verzicht auf die Dosierung von Alkali müssen zur effizienten Ablösung der Druckfarbe von den Fasern andere Hilfsmittel eingesetzt werden. Ein möglicher Weg besteht in der Verwendung geeigneter Tenside. Allerdings scheint deren Wirkung begrenzt, wie umfangreiche Laborversuche bestätigen. Dagegen konnte durch veränderte mechanische Einwirkungen bei der Zerfaserung in Verbindung mit einer Stoffdichtereduzierung zumindest im Labor ein erfolgreicher Lösungsansatz erarbeitet werden. In Technikumsversuchen wurde die Umsetzung dieser Maßnahmen im Hinblick auf Druckfarbenablösung, Druckfarbenaustrag durch Flotation, Bleicheffektivität und Stickyfragmentierung überprüft Basierend auf den im halbtechnischen Maßstab gewonnenen Erkenntnissen wurde ein Verfahrens vorschlag erarbeitet der nach einer Zerfaserung im üblichen Stoffdichtebereich (um 15%) ohne Zusatz von Alkali und anschließender aufwandsminimierter erster Flotation eine Disper-gierung mit kombinierter Peroxidbleiche und nachfolgender kapazitätserweiterter zweiter Rotation vorsieht. Bei der halbtechnischen Überprüfung dieses Verfahrenskonzepts konnte eindeutig aufgezeigt werden, daß trotz des Verzichts auf Alkali in der Zerfaserungsstufe im Vergleich zum üblichen alkalischen Prozeß identische optische Ergebnisse am Ende des Aufbereitungsprozesses erreicht werden. Infolge der geringen Alkalität wurde eine bessere Entfernung von Makro-Stickies in der Grobsortierung erzielt.%The creation of an alkaline environment in deinking brings disadvantages like chemical costs, high amounts of organic material in the process water, high effluent load and intensified sticky fragmentation. Despite these facts the deinking process is nearly always performed under alkaline conditions. If sodium hydroxide is not used, other chemicals have to be applied to achieve a sufficient ink detachment from the fibers. One possibility is the utilization of suitable surfactants, but according to the results of extensive laboratory trials their effectivness is limited. However, a solution appeared to have been found in the laboratory by modifications to the mechanical action during defiberizing in combination with a reduction of the pulping consistency. In pilot plant trials the realization of these measures were examined with respect to printing ink detachment ink removal by flotation, bleaching efficiency and sticky fragmentation. Based on the results of a pilot plant test programme a process was proposed with pulping in the conventional consistency range (15 %) without the addition of sodium hydroxide and a minimized first flotation stage, followed by disperger bleaching with peroxide and a second capacity increased flotation stage. It became evident that the avoidance of sodium hydroxide in the pulping stage results in identical optical characteristics at the end of the process compared to a typical alkaline process. The reduced alkalinity resulted in an improved macro sticky removal in coarse screening.
展开▼