Mehr Kooperation durch Projektallianzen und Mehrparteienverträge

摘要

Allianzen, Mehrparteienverträge und/oder Kooperationen zwischen Bauherren, Planern und Auftragnehmern sind in der Bau- und Immobilienwirtschaft momentan in aller Munde. Sie sind aber keine Erfindung unserer Zeit. In den USA wurde die Integrated Project Delivery (IPD, zu deutsch: Gemeinschaftliche/Canzheitliche Projektabwicklung) bereits vor 20 Jahren als Handelsname geschützt. Die aktuell verwendeten Allianzmodelle haben das Ziel, die Projektrisiken durch Zusammenarbeit effektiv zu managen. Auch wenn diese Prämisse im deutschen Recht bereits weitgehend im vertragsrechtlichen Grundsatz von Treu und Glauben (§242 BGB) verankert ist, wird dieser in der (Bau-)Praxis oft anders gelebt. Grund dafür ist die vertragliche Übertragung von Projektrisiken an den Auftragnehmer (z.B. Baugrund, Schlechtwetter oder die Verantwortung, zur Abstimmung mit anderen Auftragnehmern). In Projekt-Allianzen können aber weder Verträge zum günstigsten Preis noch Offerten mit Unterdeckung, die erst durch Nachträge in die Gewinnzone gehoben werden müssen, zum Erfolg führen. Allianzbzw. Mehrparteienverträge sollen dieses Beschaffungsrisiko umgehen. Neue Vertragsmodelle lassen sich vom Grundsatz her für alle Bauprojekte nutzen. Extern finanzierte Vorhaben haben dabei einen wesentlichen Vorteil gegenüber Investitionen der öffentlichen Hand oder Eigenkapitalinvestitionen von privaten Unternehmen. Grund hierfür ist die neutrale und oft von externen Beratern durchgeführte Due Diligence Untersuchung. Hier werden sowohl das Geschäftsmodell neutral geprüft und mit den aktuellen Erfahrungen und Trends auf dem Markt verglichen als auch die Kosten-und die Zeitplanung kritisch hinterfragt. Auf dieser Grundlage wird eine Empfehlung zur Investition oder eine kritische Bewertung ausgesprochen.