Funktionelle Störungen des unteren Harntrakts im Kindesalter

摘要

Funktionelle Störungen des unteren Harntrakts können ebenso wie der vesikoureterale Reflux im Krankheitskomplex Harnweginfekt/permanente Nierenparenchymschädigung als prädisponierende bzw. als Risikofaktoren angesehen werden. Zwei Hauptformen können unterschieden werden, die instabile Harnblase und die Sphinkter-Detrusor-Dyskoordination, wobei zwischen diesen beiden Typen Übergänge bestehen. Funktionelle Störungen des unteren Harntrakts behindern die spontane Rückbildung des vesikoureteralen Refluxes, sie finden sich in etwa 50% der Fälle bei allen Kindern mit Harnweginfekten und sind mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Nierenparenchymnarben vergesellschaftet. Sie werden von der Neugeborenenperiode bis in das Schulalter beobachtet, wobei in den ersten Lebensmonaten insbesondere Knaben mit bilateralem hochgradigem Reflux und angeborenen Nierenparenchymschäden betroffen sind, im späteren Lebensalter allerdings Mädchen, wobei in dieser Altersgruppe die Harnblaseninstabilität überwiegt. Die Inkontinenz als klinisches Leitsymptom tritt bei etwa 70% aller Fälle auf, und eine enge Korrelation besteht mit chronischer Obstipation. Der Bildgebung kommt neben den urodynamischen Methoden eine entscheidende Bedeutung für Diagnose und Behandlung zu, wobei nichtinvasiven Verfahren wie der Sonographie der Vorzug zu geben ist.