Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) und funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI) erweitern das Methodenspektrum in der psychiatrischen Forschung

摘要

Die Darstellung funktioneller und mikrostruktureller Charakteristika neuronaler Netzwerkverbände gewinnt in der psychiatrischen Forschung zunehmend an Bedeutung. Magnetresonanztomographische Methoden erlauben die wiederholbare, nichtinvasive und nebenwirkungsfreie Untersuchung der anatomischen und dynamischen Konnektivität von Neuronenverbänden. Die funktionelle Kernspintomographie (fMRI) gestattet auf Basis der lokalen Oxygenierungseigenschaften des Hämoglobins Aussagen über räumliche Verteilung und zeitliche Abfolge zentralnervöser Aktivierungszustände der grauen Substanz nach definierter Stimulation. Die Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) ermöglicht Rückschlüsse auf den Verlauf und die Integrität zerebraler Faserverbindungen in der weißen Substanz. Nur wenige Untersuchungen haben bisher eine individuelle Verknüpfung klinischer, funktioneller und feinmorphologischer Daten im Sinne eines modernen biologischen Mehrebenen-Untersuchungsansatzes angestrebt. Es ist zu erwarten, dass besonders über den kombinierten Einsatz von DTI und fMRI in naher Zukunft neue strukturelle und funktionelle Befunde gewonnen werden, die zur Überprüfung pathogenetischer Konzepte bei seelischen Erkrankungen und zur Identifizierung von Risikopopulationen dienen können. Die methodische Grundlage der DTI sowie derzeitige Grenzen und Anwendungsmöglichkeiten dieser beiden kernspintomographischen Verfahren werden diskutiert.