EMPFEHLUNGEN ZUR BEWERTUNG VON FACHVERFAHREN DER POLIZEIBEHÖRDEN VON BUND UND LÄNDERN ABSCHLUSSBERICHT DER GLEICHNAMIGEN AG DES KLA-AUSSCHUSSES RECORDS MANAGEMENT

摘要

Die Arbeit der Polizeibehörden von Bund und Ländern hat sich in den vergangenen Jahren durch den zunehmenden Einsatz von IT-Anwendungen verändert. Klassische Instrumente der polizeilichen Arbeit wie die Anzeigenaufnahme, der Erkennungsdienst, die Einsatzleitung, die Personenfahndung oder auch der Sprechfunk wurden in die digitale Welt überführt. Damit wurden auch viele analoge Unterlagen, die die Archive noch vor gar nicht allzu langer Zeit in ihre Bestände übernommen haben, in eine digitale Form gebracht, so etwa Einsatzberichte, Lagemeldungen, Strafanzeigen, Verkehrsunfallanzeigen u. v m. Das Massengeschäft der polizeilichen Alltagsroutine legt eine Unterstützung der polizeilichen Tätigkeiten durch digitale Hilfsmittel auch nahe: In den großen Bundesländern müssen jährlich siebenstellige Zahlen von Einsätzen bewältigt werden und selbst die Zahl der besonderen (Groß-)Einsätze außerhalb des Tagesgeschäfts liegt noch im vierstelligen Bereich. Auch der Umfang der Ermittlungsverfahren erreicht Höhen im sechs- bis siebenstelligen Bereich. Als Systeme zur strukturierten Vorgangsbearbeitung sind es elektronische Fachverfahren, die idealtypisch zur Ausführung oder Unterstützung von polizeispezifischen Aufgaben geeignet sind, bei denen massenhaft Daten nach immer gleichen oder ähnlichen Kriterien erhoben und verarbeitet werden. Hinzu kommt bei der Polizei noch ein besonderes Bedürfnis zum Austausch und zur Verknüpfung von Informationen, was allein in einer digitalen Infrastruktur routiniert erfolgen kann. Diese digitale Transformation der Polizei haben die Archive bislang nur punktuell begleitet, ein flächendeckendes Wissen um die digitale Infrastruktur der Polizeibehörden bestand bislang nicht.