'Wann einer mit einer puchssen/geschossen wirt'

摘要

Lange Zeit galten das ''Buch der Cirurgia'' Hieronymus Brunschwigs und (nach deren Entdeckung) die ''Wündärznei'' Heinrichs von Pfalzpaint als die ersten und gleichzeitig für das 15. Jahrhundert einzigen medizinischen Textzeugen für die Behandlung von Schußwunden durch Feuerwaffen. Daß dem nicht so ist, habe ich ausführlich in meiner Untersuchung „''Von den geschosszenen wunden''. Die Behandlung von Schußwunden in deutschsprachigen chirurgischen Werken des 15. Jahrhunderts" belegt, indem weitere einschlägige Textstellen verfügbar gemacht und kommentiert wurden. Wie ich in der obengenannten Studie schon festgestellt habe, spielten die durch Feuerwaffen bedingten Schußverletzungen in der Chirurgie am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit eine besondere Rolle, da zum Polytrauma, das es auch schon zuvor gegeben hatte (etwa durch Nahkampf-, Pfeil- oder Bolzenverletzungen u.ä.), nun die Frage nach der Wirkung des Pulvers trat. Das Schießpulver bestand (in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen) aus Natrium- bzw. dem für die Pulverherstellung geeigneteren Kalisalpeter als Hauptbestandteil, ferner aus Schwefel und Holzkohle.