Planer leben vom „Ins Land eineschauen" und von Daten. War es ursprünglich notwendig, aufwändige Felderhebungen zu machen oder offizielle Daten der Statistik Austria aufzubereiten, gehen öffentliche Verwaltungen immer mehr dazu über, die Digitalisierung zu nützen, selbst Datenbanken aufzubauen oder auch auf private Daten, wie z. B. Mobilfunkdaten zuzugreifen. Was Planer einer öffentlichen Verwaltung zusätzlich noch benötigen, sind eine anschauliche Aufbereitung der Daten als Grundlage für politische Entscheidungsprozesse. Auch hier ergeben sich ganz neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung. Verteilung im Raum durch Nutzung von Mobilfunkdaten Regionale Daten sind immer eine Herausforderung, da sie an administrative Grenzen stoßen. Um regionale Zeit-Weg Diagramme darzustellen, eignen sich Handydaten hervorragend. Streng genommen, sind es ja nur die Handys bzw. deren Bewegungsabläufe, aber hinter jedem Mobiltelefon steht ein Mensch. Man kommt schnell drauf, wenn in einem Bus am Stadtrand die „Fahrgastzuwächse" unerklärlicherweise stark nach oben gehen. Grund dafür war ein vergessenes Handy im Bus, das den ganzen Tag mitgefahren ist. Einige Fragestellungen lassen sich aus den Mobilfunkdaten trotzdem schön ableiten: wie viele Personen, wo und wann sich innerhalb der Region bewegen. Weniger geeignet sind die Daten, um Aussagen zu Verkehrsmodi zu treffen, was nur indirekt mit Geschwindigkeitsmessungen bzw. Hinterlegen von Fahrplänen gelingt. „Stehende" Mobiltelefone bedeuten auf einer Autobahn höchstwahrscheinlich einen Stau, auf der Mariahilfer Straße können das auch ein Gäste im Schanigarten sein, die sich nicht „bewegen". In einem Projekt der MA 18 wurden Mobilfunkdaten in der Region und in Wien ausgewertet, in dem die Standorte in der Früh und am Nachmittag verglichen wurden. Hier sieht man sehr schön, dass der Aktionsradius der Bewohnerinnen des 6 - 8. Bezirks um einiges kürzer sind als die Wege der Bewohnerinnen in Vösendorf. Die Zentralität und die gute Versorgungsstruktur in den Gründerzeitbezirken in unmittelbarer Umgebung der Wohnumgebung ist ein gutes Beispiel der Stadt der kurzen Wege. Erkennbar ist dies am kompakten roten Bereich. In Vösendorf sind die Wege der Bewohnerinnen schon um einiges länger und disperser, da die Bebauungsstrukturen und auch autoaffiner sind.
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