Institutionen und Regionen in der Kriegswirtschaft und der Verwaltung des >Dritten Reiches< 1936 bis 1945

摘要

Mobilisierung ist ein allgegenwärtiger Begriff für die Deutung der NS-Zeit, darüber hinaus faschistischer Regime und wohl auch von Diktaturen im Allgemeinen. Hier soll er zum analytischen Leitbegriff mit Erweiterungspotenzial ausgeweitet werden. Der Sammelband ist im heutigen Forschungsfeld zwischen Mittelebenen der NS-Verwaltung, Realität der Volksgemeinschaft und Kriegsanstrengungen im Allgemeinen angesiedelt. Einleitend erläutert Oliver Werner vier - untereinander unscharfe - Bedeutungsvarianten: die Aktivierung der Bevölkerung durch institutionelle Einbindung, die Selbstmobilisierung, die militärische Mobilmachung, die primär in Österreich Mobilisierung heißt, aber auch im englischen Mobilization enthalten ist, schließlich - recht vage - eine gesellschaftliche Dimension. Jürgen John, wohl der eigentliche Instigator dieser Debatte, diskutiert Mobilisierung als Kommunikation, Partizipation - eben die »Mobilisierungsdiktatur«, wie Adam Tooze sie genannt hat. John benennt vor allem Mobilisierung im Krieg, hier auch in der Wehrwirtschaft, und setzt letztlich ein (prüfendes) Fragezeichen hinter seinen Allgemeinbegriff.