Neue Aufgaben für die Flurbereinigung - das Modellprojekt Engen-Welschingen/Lkr. Konstanz

摘要

Die Flurneuordnung Engen-Welschingen ist bislang eines der wenigen Verfahren in Baden-Württemberg, in dem bereits bei Beginn der Planung ökologische Zielsetzungen gleichrangig zu den landwirtschaftlichen berücksichtigt wurden. Da Arbeitsmodelle für derartige Planungen bislang fehlen, wurden die landschaftsökologischen Belange im Rahmen einer Biotopvernetzungskonzeption behandelt. Durch den Status als Modellprojekt war es möglich, umfassende vegetations-kundliche und faunistische Erhebungen durchzuführen. Sinnvolle naturraumorientierte Bewertungen und Maßnahmenkonzepte können nur auf der Basis qualitativ und quantitativ erhobener ökologischer Daten entwickelt werden. Im Modellprojekt Engen-Welschingen war während des zweijährigen Erhebungs- und Planungszeitraumes durch vielfältige, auf Eigeninitiative beruhende Aktivitäten ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen allen behördlich Beteiligten gewährleistet. Erst die intensiven Bemühungen um das kommunale Interesse an einer Flurneuordnung, die sich auch an landschaftsökologischen Leitbildern orientiert, führten jedoch zur inhaltlichen Diskussion und zur Akzeptanz derartiger Entwicklungsziele. Dadurch wird auch sichergestellt, daß der Wege- und Gewässerplan mit landschaftspflegeri-schem Begleitplan die Inhalte der Biotopvernetzungskonzeption in allen Aspekten wiedergibt. Der Arbeitsaufwand für derartige projektbegleitende Kommunikation ist erheblich und wird bislang weder als eigenständiger Auftrag formuliert, noch werden entsprechende Aktivitäten von administrativer Seite unternommen und koordiniert. Grundsätzlich erscheint es sinnvoll, eine Biotopvernetzung im Rahmen einer Flurneuordnung durchzuführen. Dazu ist eine Erweiterung der gesetzlichen und fachlichen Aufgabenbeschreibung und eine verbesserte finanzielle Ausstattung einer Flurneuordnung mit Biotopvernetzung notwendig.%The land consolidation Engen-Welschingen/District Konstanz belongs to one of the few projects in Baden-Wuerttemberg in which ecological aspects are emphasized on already at the beginning. It is pointed out that there still exist different points of view and methodical discrepancies between the interests of land consolidation and the aims of protection of habitats. Investigations on certain species to determine the ecological potentials are necessary. The successful implementation of measurement concepts depends on intensive local discussions and supply of adequate fincancial and logistic means.