Der Verfasser hat selten einen Seeunfall analysiert, in dem menschliches Versagen so offensichtlich zu beobachten und durch Dokumente zu belegen ist. Es ist aber nicht das fast immer testgestellte Versagen, das aus Versäumnissen, überheblichem Gebaren, Selbstüberschätzung, Mangel an Aufmerksamkeit, schlechter Organisation, Leichtsinn, mangelnder Erfahrung, einer »nicht den Umständen entsprechenden Geschwindigkeit« usw. abgeleitet wird. Bei diesem Unfall wird durch die hohe Qualität der aufgezeichneten Radarbilder und der Kommunikation auf der Brücke eine Beweisführung der Mängel in der Informationsverarbeitung möglich. Es lässt sich erkennen, welchen Plan der Lotse verfolgte, welche Mittel er einsetzte, wann und wie handlungsregulierende Informationen vorlagen oder nicht und wie das die kognitiven Vorgänge bei der Situationsanalyse mit nachfolgenden Handlungen oder Unterlassungen beeinflusst hat.
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