Manchmal schüttelt man schon den kopf: Als wir über mehrere Medienkanäle berichteten, dass der junge Medientechnologe Druck Mathis Dölker beim Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag für seine hervorragenden Ausbildungsergebnisse ausgezeichnet wurde, war das eigentlich eine tolle Nachricht. AufFace-book gab es für den erfolgreichen Azubi die verdienten „Daumen nach oben". Da der junge Mann aber auch „Drucker" als seinen „Traumberuf" bezeichnete, gab es auch negative Kommentare: „Traumberuf Drucker mit Zukunft der Arbeitslosigkeit" oder „Es war einmal..." lauteten zwei der sarkastischen Reaktionen. Leider ein typischer Reflex in der Printbranche. Ahnliche Kommentare in sozialen Netzwerken, auf Branchenportalen oder in Blogs zeigen das immer wieder. Dass andere Branchen mindestens genauso mit den massiven Folgen durch Industrialisierung und Automatisierung kämpfen, wird offensichtlich übersehen. Branchenfremde müssen das Gefühl haben, dass in der Druckindustrie ein gewisser Hans, zum Selbstmitleid dazugehört. Wo sonst noch spricht man der eigenen Branche dermaßen häufig die Zukunftsfähigkeit ab? Würde man vielleicht auch jungen Bäckern oder Brauern, nur weil die Zahl der Branchenbetriebe zurückgeht, raten, sich besser einen anderen Job zu suchen? Wohl kaum. Es wäre auch genauso falsch wie in der Druckindustrie. Die Gründe liegen auf der Hand.
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