Berg Fidel, ein Hochhausviertel im Süden der westfälischen Universitätsstadt Münster: Die Blocks aus den 1970er-Jahren bewohnen vorwiegend migrantische Familien, darunter Kriegsflüchtlinge vom Balkan und aus dem Nahen Osten. Schulleiter Reinhard Stähling hat dort in den vergangenen Jahrzehnten ein innovatives Konzept von Inklusion entwickelt. Für ihn und sein Team schließt die „Schule für alle" neben körperlich oder geistig Behinderten auch die besondere Förderung etwa von Roma-Kindern mit ein. Altersgemischte Lerngruppen und mehrere Lehrkräfte pro Klasse sind die Regel. Wurden zunächst nur die ersten vier Jahrgangstufen unterrichtet, startete noch unter der rot-grünen Landesregierung 2014 das Pilotprojekt „Primusschule" bis zur zehnten Klasse. Mitte März aber schlössen sich in Berg Fidel wie überall die Schultore. Seither sorgt sich Stähling um die Kommunikationswege. Viele Familien haben kein Internet, und es gibt kaum Endgeräte. Als einzige Kontaktmöglichkeit blieb das om-nipräsente Smartphone. Lehrkräfte chatteten mit ihren Schülern per Whats-App, doch richtiger Unterricht sieht anders aus. Eine zusätzliche Hürde waren „ständig wechselnde Telefonnummern, weil Rechnungen nicht bezahlt wurden". Auf ungewöhnliche Weise bemühten sich Lehrkräfte um Zugang zu Kindern und Eltern.
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