Muskelkraftungleichgewichte in der Schultermuskulatur jugendlicher Leistungsschwimmer

摘要

Das Auftreten von Beschwerden am Schultergelenk bei jugendlichen Leistungsschwimmsportlern und mögliche Ätiologien werden diskutiert. Zentrale Aufmerksamkeit erfahren die 'Imba-lance', definiert als Kraftungleichgewicht zwischen den das Gelenk umspannenden Antagonisten einerseits und die durch den Janda-Test ermittelten Muskeldysbalancen andererseits. Ziel der Studie war die Prüfung, ob bereits bei Nachwuchsschwimmsportlern 'Imbalancen' der Oberarmrotatoren auftreten. Dazu wurden die Drehmomente jeweils bei Auswärts-Einwärtsrotation mittels isokinetischer Krafttests (Cybex 340) bei 607s bestimmt. Untersucht wurden Teilnehmer eines Sichtungslehrganges des DSV (n=41, 14 w.,27 m., Alter 13,8 ± 0,8 Jahre, Trainingsumfang 6 Monate vor der Untersuchung 23,7 ± 7,1 km/Woche). Die Ergebnisse zeigen eine Dominanz der Innenrotatoren, die sich in niedrigen Verhältniswerten der Außenrotatoren zu den Innenrotatoren niederschlägt. Diese betrugen bzgl. der maximalen Drehmomente 61% (rechte Seite) bzw. 57% (linke Seite) und bzgl. der durchschnittlichen Leistung 61% (rechte Seite) bzw. 55% (linke Seite), ohne daß signifikante Geschlechtsunterschiede zu beobachten waren. Niedrige Verhältniswerte korrelierten mit hohen Trainingsumfängen, jugendliche Leistungsschwimmer entwickeln in Abhängigkeit von ihrem Trainingsumfang ein Ungleichgewicht bezüglich der Kraftentfaltung der Oberarmrotation. Vergli- chen mit Angaben aus der Literatur erscheinen besonders die ermittelten Werte für die linke Schulter zu niedrig. Aufgrund funktionell-anatomischer Überlegungen wird ein geschlossenes Trainingskonzept gefordert, welches sowohl Aspekte des Bewegungssystems, insbesondere die Gelenkstabilität, und solche des schwimmspezifischen Bewegungsmusters der oberen Extremität beinhaltet.%The incidence of shoulder problems in swimming and possible etiologies are discussed. Special consideration is taken on the factors of muscular imbalances, either on antagonist strength ratios or on disbalances evaluted by using manual procedures. The purpose of this study was to evaluate the shoulder rotation strength ratios in national high ranked age group swimmers. Data from 41 (14 female, 27 male) 13.8 ± 0,8 years old swimmers participating in a training camp of the German Swimming Association and who covered an average training volume of 23,3 ± 7,1 km/week in the last six months before investigation were used to determine the external/internal rotation strength ratios gained by an isokinetic strength measurement (Cybex 340) at 607s. The ratios of the peak torques were 61% (right) and 57% (left), those of the average power 61% (right) and 55% (left) with no statistical differences between sexes. Low ratios correlated with high training volumes, other parameters did not elicit significance. Compared to datas from literature especially the values of the left shoulders, both ratios of peak torque and average power, seemed to be too low. Anatomical considerations are made and a training concept is demanded that includes both aspects of the motor system, especially joint stability, and aspects of the swimming specific motor pattern of the upper extremety.