Lieferkettenmanagement in der neuen Normalität

摘要

Der Lockdown mit Kontaktbeschränkungen und der Schließung der Gastronomie, gefolgt von massiven Hamsterkäufen und Vorratshaltung stellt die bestehenden Lebensmittel-Lieferketten vor enorme Herausforderungen und bringt die Versorgungskapazitäten fast an ihre Grenzen. Die Pandemie deckt existierende Schwachstellen und Lücken in den bestehenden Lieferketten auf. Die Pandemie stellt die bestehenden Geschäftsmodelle auf den Prüfstand: von der Krise profitiert haben vor allem moderne, agile Unternehmensstrukturen, die auf Digitalisierung gesetzt haben und schnell auf die gegebene Situation und den Kunden zugeschnittene Lösungen umstellen konnten. Während Restaurants, Cafes, sowie die gesamte Hotel- und Tourismusbranche durch die Kontakt- und Reisebeschränkungen am härtesten getroffen wurden, verzeichnen die Supermärkte einen deutlichen Umsatzzuwachs. Auch ihr Online-Geschäft konnten die Supermärkte steigern - Lebensmittellieferungen direkt an die Haustür des Kunden boomen. Das Interesse und die Bereitschaft der Kunden, ihre Lebensmittel online einzukaufen, wurde durch den Ausbruch der Corona-Pandemie zusätzlich beschleunigt: Aus der Sicht der Online-Händler hält dieser Trend an, das Wachstum sei nachhaltig, also wird in zusätzliche Kapazitäten investiert. Nach Angaben des Bundesverbandes für E-Commerce und Versandhandel betrug der Umsatz des Lebensmittel-Onlinehandels 772 Mio. EUR im zweiten Quartal 2020 und verzeichnete damit fast 90 % Wachstum im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum. Zudem hat sich in den letzen beiden Jahren auch die Qualität der Lieferdienste hinsichtlich Lieferzeiten, Kosten und Kühlung von empfindlichen Lebensmitteln wie Milchprodukten und Fleisch stark gebessert. Zu den Gewinnern der Corona-Krise zählen bislang Online-Lieferdienste wie Amazon, sowie bspw. Hellofresh und Delivery Hero, die Lebensmittelkörbe samt Rezepten liefern.