Evidenzbasierte toxikologische Bewertung von Chemikalien am Beispiel von Stoffgruppen

摘要

REACH macht es erforderlich, zur Bewertung der angemeldeten Chemikalien Ergebnisse bestimmter toxikologischer Untersuchungen vorzulegen. Benötigt werden zumindest Informationen zur akuten Toxizität, Haut- und Schleimhautreizung, zu sensibilisierenden Eigenschaften, zur Genotoxizität, Ergebnisse aus Studien mit wiederholter Exposition zur Ermittlung der Organtoxizität, der Dosis-Wirkungs-Beziehung und des NOEL sowie reproduktionstoxischer Wirkungen, toxikokinetische Daten sowie eine Abschätzung möglicher kanzerogener Wirkungen. Um die Zahl der zur Generierung dieser Daten erforderlichen Tierversuche möglichst gering zu halten, sollen verschiedene Alternativen eingesetzt werden. Als eine Möglichkeit wird hier die Zusammenfassung strukturell vergleichbarer Substanzen zu Stoffgruppen beschrieben, sodass einzelne Substanzen mit unzureichender Datenlage über ein sogenanntes read across, d. h. durch das Heranziehen von Daten über ähnliche, aber besser untersuchte Substanzen bewertet werden können. Wie sich aus mehreren Beispielen ergibt, dürften Stoffgruppenbetrachtungen allerdings nur unter speziellen und gut begründeten Bedingungen möglich sein. Entsprechende Anhaltspunkte bieten die von der OECD erarbeiteten Kriterien. Das TTC(Threshold of Toxicological Concern)-Konzept ist eine weitere Möglichkeit, um Tierversuche zu vermeiden. Es könnte für Substanzen herangezogen werden, die nur in geringer und damit toxikologisch nicht relevanter Konzentration vorliegen.