Es kommt auf die Verpackung an. Auch und gerade in der Politik. Gesetzen werden wohlklingende Namen verpasst und im Consumerbereich geht nichts ohne eine attraktive Verpackung. Daran wird auch der Trend zu den ,Unverpacktläden' nichts ändern. Doch an dieser Stelle geht es ausnahmsweise mal nicht um den Sinn oder Unsinn überflüssiger Verpackungen, sondern um Begrifflichkeiten wie Ökodesign, die so gar nichts mit Design und leider auch wenig mit Öko zu tun haben. Dass wir eine Ökode-sign-Richtlinie brauchen, ist unstrittig. Und es vergeht keine Wissenschaftstagung der Abfall- und Recyclingbranche, bei der nicht ein wirkungsvolles Ökodesign eingefordert wird. Doch leider sieht die Realität anders aus. Ohne Ökodesign sind keine Kreislaufwirtschaft und kein wirkungsvoller Ressourcenschutz möglich. Und wenn man von Ressourcenschutz spricht, sind damit auch Energierohstoffe wie Öl oder Gas gemeint. So legt die Ökodesign-Richtlinie Mindeststandards bisher nur für die Energieeffizienz fest. Die EU hat errechnet, wie viel ein Bürger jährlich an Energiekosten spart, weil zum Beispiel Kühlschränke bestimmte Energiestandards erfüllen. Das ist erfreulich. Doch warum kommen auf der anderen Seite immer mehr Energieverbraucher auf den Markt, die den Stromverbrauch in die Höhe treiben? Kaum ein Fernsehgerät hat heute noch einen Ausschalter und zieht völlig nutzlos ständig Strom, auch wenn der Betreiber dadurch seinen Versicherungsschutz im Brandfall riskiert. Zwei Kernkraftwerke in Deutschland sind notwendig, um alleine den Standby-Betrieb elektronischer Geräte sicherzustellen. Ökodesign? Fehlanzeige.
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