Der Strommarkt braucht eine lokale Ebene

摘要

Prof. Hirschl, Sie unterscheiden in Ihren Argumentationen verschiedene Philosophien der Energiewende. Worum geht es Ihnen dabei? Hirschl: In der Energiepolitik gibt es unterschiedliche Vorstellungen, wie ein System auf Basis erneuerbarer Energien aussehen kann. Zum einen gibt es die Idee einer europäischen Kupferplatte mit den zentralen Akteuren Strombörse und Übertragungsnetzbetreiber. Zum anderen gibt es eine dezentrale Philosophie, bei der die lokale Nutzung der erzeugten Energie nach dem Subsidiari-tätsprinzip in den Mittelpunkt gestellt wird: Nur, wenn sich eine untere Ebene innerhalb eines mehrstufigen Systems nicht selbst versorgen kann, wird die übergeordnete Ebene eingebunden. Je nach Philosophie werden unterschiedliche Geschäftsmodelle benötigt, was im Rechtsrahmen berücksichtigt werden muss. Die heutige Regulierung nach dem Energiewirtschaftsgesetz und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz bevorzugt stark den zentralen Ansatz. Es wird zwar viel von Dezentralität als Ziel gesprochen, aber die Entwicklungen auf dezentraler Ebene werden durch die Vorgaben behindert.