Zusammenfassung Einleitung: Die chirurgische Glottiserweiterung bei persistierender beidseitiger Rekurrensparese ist stets eine Balance zwischen der Verbesserung der Atem- und dem Erhalt der Stimmfunktion. In der heutigen Kommunikationsgesellschaft hat die Stimmfunktion st?rkere Bedeutung.Die Entscheidung zu einer erneuten Glottiserweiterung bei noch gut erhaltener Stimme f?llt schwer. Falldarstellung: 60-j?hrige Frau mit doppelseitige Rekurrensparese mit Z. n. mehrfacher Glottiserweiterung rechts und straffer Parese mit Restmotilit?t links. Laryngoskopisch besteht eine relativ weite Glottis, die Stimme ist dabei noch gut erhalten. Die Patientin fühlt sich bei k?rperlicher Anstrengung zunehmend eingeschr?nkt und leidet an anfallsartigen Verkrampfungen der Glottis. Eine erneute Erweiterung rechts scheint nicht aussichtsreich, die restbewegliche linke Seite soll zur Schonung der Stimme nicht tangiert werden. Elektrophysiologisch lie? sich eine synkinetische Reinnervation des linken Hemilarynx und eine Abduzierbarkeit der linken Stimmlippe nachweisen, so prinzipiell auch an eine Kehlkopfschrittmacherversorgung links im Rahmen von Studien m?glich w?re. Auff?llig war eine synkinetische Ko-Kontraktion des M. Interarytaenoideus (IA) mit dem M. cricoarytenoideus posterior (PCA), die für die respiratorisch ungünstige Stellung der linken Stimmlippe verantwortlich sein k?nnte. Nach Probeausschaltung des IA durch Xylocetin mit gutem Erfolg entschlossen wir uns zur Botulinumtoxin-Injektion von 5 IE in den IA. Die Patientin berichtete über ein subjektive Verbesserung der Atmung und ein Ausbleiben der Glottiskr?mpfe.Schlussfolgerung: Eine genaue elektrophysiologische Untersuchung des Larynx ist hilfreich, um die synkinetisch bedingte Funktionsst?rungen aufzudecken und gezielt therapieren zu k?nnen.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.
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